Es gab allerhand Neues zu berichten auf der Beiratssitzung am 10. Mai. Themen waren unter anderem der Recyclinghof Findorff und das Bewohnerparken. Zu beiden Dauerbrennern im Stadtteil gibt es einen neuen Stand der Dinge.
Recyclinghof Findorff – was bedeutet die Umstellung zur Grünstation?
Die Umstellung des Recyclinghofes zu einer Grünstation erfolgte am 4. April. Neben den geänderten Öffnungszeiten bedeutete dies aber auch leider eine Reduktion des Angebots. Beispielsweise können Kompost, Batterien und CDs nicht mehr abgegeben, Erden nicht länger eingekauft werden. Besonders die Erden sind dabei ein wichtiges Thema im Stadtteil. Hier wäre erstrebenswert, dass der Verkauf von Erden wieder aufgenommen wird. Außerdem sollen weitere Fraktionen wie Batterien dort auch wieder abgegeben werden können, denn dafür lohnt die Fahrt zur Blocklanddeponie wahrlich nicht. Wir werden den Recyclinghof auch weiterhin unterstützen, sein Angebot zu erhalten oder gar wieder auszuweiten. Positiv: Auch wenn seit der Umstellung ein Rückgang der Kundinnen und Kunden zu verzeichnen ist, werden die verlängerten Öffnungszeiten am Donnerstag mittlerweile gut angenommen. Wir hatten uns für diese Verlängerung eingesetzt.
Bewohnerparken und Parkraumneuordnung
Antworten auf viele Fragen – die Auswertung des Beteiligungsverfahrens und der neue Betriebsplan zum Bewohnerparken wurde von den Vertreter:innen der Verkehrsbehörde vorgestellt. Die Beteiligung der Anwohnenden ist dabei wesentlich für die Akzeptanz des Bewohnerparkens in Findorff. Seit Beginn der Bürgerbeteiligung wurden fast 100 Beiträge in das Onlineportal DIPAS eingestellt. 200 Personen haben jeweils an beiden Präsenzterminen teilgenommen, die Ende März stattgefunden haben. Dabei zeigte sich ein differenziertes Bild an Meinungen. Das Thema wird im Stadtteil unverändert kontrovers wahrgenommen und entsprechend diskutiert.
Der neue Betriebsplan liegt vor
Mittlerweile liegt der zweite Entwurf des Betriebsplans vor. Die Verkehrsbehörde ist noch dabei, die letzten Details zu prüfen und einzuarbeiten. Klar ist aber schon jetzt, dass eine Neuordnung des Parkraums in Findorff kommen wird. Dadurch sollen die Sicherheitsbestimmungen der StVO und die gesetzlichen Anforderungen an Straßen- und Gehwegbreiten sowie Barrierefreiheit eingehalten werden. Dies eröffnet mehr Raum und Sicherheit für Fußgänger:innen und Radfahrende, ist aber auch von zentraler Bedeutung, um den ungehinderten Zugang für Rettungsfahrzeuge zu gewährleisten. Die Parkraumneuordnung bedeutet aber auch, dass einige der bisher von Kfz genutzten Parkmöglichkeiten entfallen. Dies stellt viele Findorffer:innen und auch Besucher des Stadtteils vor Probleme, die zwingend auf ihr Auto angewiesen sind.
Die Parkraumneuordnung kommt
Das Bewohnerparken bildet dabei nur einen Baustein der ohnehin und auch in anderen innenstadtnahen Vierteln bald zu bewältigenden Parkraumneuordnung. Es bietet den Findorffer:innen aber den Vorteil, dass sie bei der Parkplatzsuche in ihrem Stadtteil gegenüber Fremdparkern privilegiert werden. Einen Einfluss auf die Anzahl der zukünftig nutzbaren Parkplätze hat das aber nicht. Eine Ablehnung des Bewohnerparkens schafft keinen neuen Parkraum. Umso wichtiger ist daher, dass die kommenden Veränderungen die Interessen aller Verkehrsteilnehmenden fair berücksichtigen und auch Alternativen bietet.
Beteiligung, Alternativen und faire Gebühren – die Anforderungen an das Bewohnerparken
Unsere Position zum Bewohnerparken ist klar: Wir wollen, dass die Findorfferinnen und Findorffer an den Entscheidungen zum Bewohnerparken und zur Parkraumneuordnung beteiligt werden – wir werden weiterhin intensiv über die Entwicklungen berichten. Ebenfalls müssen ausreichend Alternativen für den entfallenden Parkraum geprüft und angeboten werden – jetzt und auch im Nachgang. Dies erfordert alternative Verkehrsmittel, wie z. B. einen verbesserten ÖPNV, aber auch alternativen Parkraum auf bereits vorhanden Flächen für alle Menschen, die nicht auf ihr Auto verzichten können. Daher müssen auch die Gebühren für einen Bewohnerparkschein sozial vertretbar sein. Die Verkehrswende in Findorff muss die Interessen aller Verkehrsteilnehmenden berücksichtigen.