Die Mißlerhallen und Vergabe der Globalmittel: Beiratsthemen vom 7. Mai

Es war schwer, eine Überleitung zu finden: Die dunkle Geschichte der Mißlerhallen, ihre Mahnung für die Zukunft sowie die Geldvergabe der Globalmittel beschäftigten den Findorffer Beirat in seiner Sitzung am 7. Mai. Ein Überblick:

Die Geschichte der Mißlerhallen in Findorff

Der Historiker Prof. Dr. Jörg Wollenberg gab einen eindrucksvollen Einblick über die wechselvolle und belastete Geschichte der Mißlerhallen. Die Gebäude wandelten sich im Laufe der Zeit von einer Station für Aus- und Einwandernde hin zu einem Krankenhaus, das in den Zeiten der Räterepublik den Anhängern der Konterrevolution vorbehalten war, und schließlich unter den Nationalsozialisten zu einem Konzentrationslager für politische Gefangene – mitten in einem Wohngebiet gelegen.

Eine Mahnung für die Zukunft

Der Vortrag zeigte eindringlich, welchen Gefahren wir auch heute ausgesetzt sind und wie schnell sich ein Wandel hin zum Faschismus vollziehen kann. Die Bezüge zur derzeitigen Situation in Deutschland waren überdeutlich und erschreckend. Der Schwur ‚Nie wieder Faschismus‘ ist hochgradig gefährdet. All das zeigt, wie gespalten unsere Gesellschaft ist und wie wichtig es wäre, einen lebendigen Gedenkort im Stadtteil zu verankern. Der Beirat ist entschlossen, darauf hinzuwirken.

Übrigens: Im vergangenen Jahr ist die politisch motivierte Kriminalität von Rechts im Land Bremen um über 10 Prozent angestiegen.

Quelle: Polizei Bremen, Landeskriminalamt, Stand: 21.03.2024.

Geld für gute Projekte: Die erste Vergaberunde der Findorffer Globalmittel

Circa 43.000 Euro hat der Findorffer Beirat für insgesamt 20 gemeinnützige Projekte vergeben. Die Gelder kommen beispielsweise der Jugendfeuerwehr Lehesterdeich zugute, die häufig in Findorff vollgelaufene Keller leergepumpt hat. Vielen Dank dafür! Ebenfalls mit Geldern ausgestattet wurde das Projekt Hood Training für Jugendliche am Schlachthof, das die Kriminalisierung gefährdeter junger Menschen verhindern soll. Der höchste Einzelbetrag (3.213 Euro) zielt auf die Stärkung der Medienkompetenz junger Menschen, um Fake News erkennen und einordnen zu können.

Anliegen aus dem Stadtteil

Zuletzt häuften sich Beschwerden von Anwohnenden und Kleingärtnern über die gestiegene Lärmbelästigung, die von den Freiluftpartys beim Surfclub am Unisee ausgeht. Hier drängt der Findorffer Beirat darauf, gemeinsam mit dem zuständigen Beirat Horn einen Runden Tisch einzurichten, um offene Fragen zu klären und einen geeigneten Kompromiss zu finden, um die Interessen der Findorffer:innen und den Feiernden fair auszugleichen.