Otto Zade

1888-1942

Wohnort:
Fürther Straße 71

Otto Zade, 1888 in Bremen geboren, war Mitglied der SPD. Gemeinsam mit seiner Frau Frieda Kreikemeyer, die er 1919 geheiratet hatte, wohnte er in der Fürther Straße 71. Ihre beiden Töchter Hedwig und Gerda vervollständigten die kleine Familie.

Otto Zades berufliche Laufbahn begann im Jahr 1916 als Bürogehilfe beim Grundstücks-Verwaltungsamt, wo er als Sachbearbeiter für die Staatliche Feuerversicherung eingesetzt und 1920 zum Verwaltungssekretär ernannt wurde. Im Jahr 1924 wurde er zum schließlich zum Verwaltungsobersekretär befördert.

Im August 1933 wurde Otto Zade wegen seiner Mitgliedschaft in der SPD entlassen. Anschließend war er zeitweise arbeitslos und bezog dabei keinerlei Unterstützung. Erst ab Mai 1935 beschäftigte ihn der Schlachtermeister Christian Schröder in der Westerstraße 74 als Buchhalter.

Drei Jahre nach Ausbruch des Krieges wurde Otto Zade am 3. Mai 1942 schließlich von der Gestapo verhaftet. Nach Auffassung der Anklage hatte er den Weinhändler Heinrich Hollmann unberechtigt mit Lebensmitteln versorgt, die der kriegsbedingten Rationierung unterlagen. Einen stichhaltigen Beweis hierfür gab es nicht.

Otto Zade erlebte das Ende dieses Verfahrens nicht: Am 11. Mai 1942 nahm er sich in seiner Zelle des Gefangenenhauses Ostertorwache das Leben.

Nach Ende des Krieges fand seine Ehefrau für diese Flucht in den Tod folgende Erklärung:

„Mein Mann war durch die Entlassung aus dem Amt mit seinen Nerven vollständig fertig und sehe ich dieses als Grund an, dass er es vorzog, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Seine Äußerungen, dass er es nicht lange aushalten würde, haben sich leider bestätigt.“

Heute erinnert ein Stolperstein vor seinem Wohnhaus in der Fürther Straße 71 an Otto Zade.

Quelle: Projekt Stolpersteine Bremen