Es wurde rappelvoll in der Aula der Oberschule Findorff: Weit mehr als 200 Interessierte waren zur Sitzung des Findorffer Beirats am 19. November gekommen, um zu erfahren, wie es mit der Schulentwicklung im Stadtteil weitergeht. Klar ist: Wir steuern auf eine dramatische Situation zu. Der Findorffer Beirat hat nun Maßnahmen beschlossen.
Neue Schülerinnen und Schüler – wo unterbringen?
Schätzungen erwarten in Bremen zum Jahr 2030 bis zu 5.000 neue Schülerinnen und Schüler – die einen Schulplatz benötigen werden. Bei uns in Findorff ist der Trend bereits jetzt sichtbar: Die Zahl der Schüler:innen an Findorffs Grundschulen steigt seit Jahren an.
(Quelle: SKB, Schülerzahlen in Bremen; 2017-2023)
Die Zahl der Grundschüler:innen in Findorff steigt seit Jahren, von 659 im Jahr 2017 bis auf 828 Schülerinnen und Schülern im vergangenen Schuljahr. Dieser Trend wird sich fortsetzen und überträgt sich auf die Oberschule, sobald die Kinder ihre Grundschulzeit abgeschlossen haben und eine weiterführende Schule benötigen. So stoßen die Kapazitäten der Oberschule Findorff an ihre Grenzen: Im laufenden Schuljahr mussten 20 Kinder an andere Schulorte verwiesen werden, eine unerfreuliche Situation, die sich künftig zuspitzen wird. Es wird wahrscheinlich noch schwieriger werden, Findorffs Kinder auch in Findorffer Schulen unterzubringen. Die Kapazitäten müssen ausgebaut und erweitert werden. Dabei lag der Umbau und Ausbau der Oberschule Findorff im Fokus der Beiratssitzung.
Umbau und Ausbau der Oberschule Findorff
Der Umbau der Oberschule und die Erweiterung ihrer Kapazitäten ist ein dringendes Anliegen. Der Ausbau der Schule auf sechs Züge ist ein Großprojekt, das Investitionen von bis zu 50 Millionen Euro erfordert. Zum einen wird eine neue Turnhalle errichtet, zum anderen wird ein Erweiterungsbau erstellt, der sich auf dem Gelände der Nürnberger Straße befindet. Schätzungsweise wird es bis zum Jahr 2032 dauern, bis die Arbeiten fertiggestellt sind, ein Zeitplan, der viel Unmut hervorrief. Unser Bildungspolitische Sprecher brachte es auf den Punkt: „Wir haben eine klare Notsituation, in der es uns deutlich an Zeit mangelt“, so Stefan Dilbat (SPD).
Um den Umbau und Ausbau der Oberschule Findorff so weit wie möglich zu beschleunigen, haben sich die Fraktionen im Beirat auf einen gemeinsamen Beschluss geeinigt, der auf unseren SPD-Antrag basiert. Er fordert, den Neubau der Turnhalle sowie den Anbau wie ursprünglich geplant parallel zu realisieren und die Bauvorhaben schnellstmöglich durchzuführen.
Dieser Antrag wurde einstimmig beschlossen.
Neue Schulen in Findorff
Da bis zum Jahr 2030 bis zu 5.000 neue Schülerinnen und Schüler in Bremen zu erwarten sind, scheint bereits jetzt klar, dass die Kapazitäten auch bei uns in Findorff nicht ausreichen werden. Die Zahl der Schüler:innen in Findorff steigt rasch; „wo sollen die Findorffer Kinder zur Schule gehen?“, fragte sich nicht nur Beiratsmitglied Katrin Grosch (SPD).
(Quelle: SKB, Schülerzahlen in Bremen; 2017-2023)
Klar scheint daher: Wir brauchen neue Schulen und neue Standorte. Auf unseren Entwurf basierend, haben die Fraktionen im Findorffer Beirat einen weiteren Antrag beschlossen, um unverzüglich alternative Standorte für neue Schulen im Stadtteil Findorff zu prüfen und geeignete Flächen zu identifizieren und dabei die Räumlichkeiten des Landesinstituts für Schule (LIS) mit einzubeziehen.
Auch dieser Antrag wurde einstimmig beschlossen.
Neue Pläne für die Grundschule Admiralstraße
Ursprünglich ins Auge gefasste Pläne, das Gestra-Gelände für weitere Schulbauten der Grundschule in der Admiralstraße zu nutzen, müssen leider verworfen werden: Das Gestra-Gelände wird bekanntlich nun in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen. Ein Ausbau auf dem kleinen Schulgelände wird von der Schulleitung aber schwierig gesehen, ganz besonders während des laufenden Schulbetriebs. Der Fachausschuss Kinder und Bildung des Findorffer Beirats wird sich daher zeitnah mit diesem Thema befassen, um Lösungen zu finden.
Eine klare Lage mit schwierigen Optionen
Bei der Einschätzung der Schulsituation in Findorff waren sich die Fraktionen im Findorffer Beirat einig: Wir brauchen neue Schulkapazitäten, und das schnell. Die beiden Beiratsbeschlüsse sind hierfür wichtige Bausteine, die uns freuen. Dennoch: Neue Schulkapazitäten in raschem Tempo zu erstellen, ist kompliziert: Finanzielle Engpässe Bremens sowie das Korsett der Bauordnungen bilden Grenzen, die einer weiteren Beschleunigung der Baumaßnahmen entgegenstehen. Dennoch müssen Wege gefunden werden, diese Hemmnisse zu überwinden, wie Beiratssprecherin Svenja Rohlfing (SPD) feststellte: „Die Schulbildung ihrer Kinder ist ein hochemotionales Thema für unsere sehr engagierten Findorffer Eltern. Wir müssen rasch Lösungen finden, sonst wird es ein heißer Winter.“